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Bewegung & Bewusstsein

Yoga in der DDR

11/12/2016

1 Kommentar

 

Geisteskranke Yogis und Yoginis
Die Entwicklung des Yoga in der DDR
Jedes politische System hat seine Prinzipien, nach denen es Einflüsse aus anderen Kulturen bewertet.
Ist beispielsweise ein Kulturimport systemstabilisierend, wird er geduldet, vielleicht sogar gefördert. Hat dieser Import jedoch destabilisierende Wirkung auf das bestehende System, wird er eher unterdrückt und geächtet.

Im Kapitalismus scheint Yoga eine ambivalente Funktion zu haben. Zum einen stabilisiert er das bestehende kapitalistische Hamsterrad, indem er als Ventil für den aufgebauten Druck auf Körper, Geist und Seele dient. Gleichzeitig schafft er einen Markt, der Milliardengewinne generiert. Zum anderen besteht ein (geringer)Teil der Yogaszene aus Systemkritikern, die sich bewusst vom systemkonformen Yoga distanzieren und diesen in seiner reinen Form als Flucht aus dem Hamsterrad, in Kontemplation und Stille ausüben, fern von Konsum, Festivals, Yogashops.
Die Frage, wie Yoga im heutigen System rückblickend rezipiert wird, steht noch aus. Welche Stellung Yoga in der DDR inne hatte, beantwortet jetzt Mathias Tietke in seinem neuen Buch „Yoga in der DDR – geächtet, geduldet, gefördert“.

Dem Autor gelingt es, unter Heranziehung vieler unterschiedlicher Quellen, wie Akten, Interviews, Zeitschriften, Büchern und Fernsehsendungen, die Rezeption des Yoga in der DDR sachlich und detailliert nachzuzeichnen.
Das kann den unterhaltungsbedürftigen ermüden, entspricht jedoch dem Vollständigkeitsanspruch eines wissenschaftlichen Geistes.

Zu Beginn des Erscheinens yogischen Gedankenguts in den 60er Jahren wird die Sorge der politischen Eliten vor einer Infragestellung des Systems deutlich.
Der Gerichtsmediziner Prof. Otto Prokop beispielsweise degradierte Yoga, wohl aus reiner Unwissenheit und Unsicherheit, als Geisteskrankheit. Menschen, die meditieren, werden als Epileptiker bezeichnet, womit an die nationalsozialistische Anschauung angeknüpft wird, so Tietke.

Der Mangel an Wissen auf Grund fehlender Literatur im Lande führt dazu, dass Yoga als religiöser Ritus, gar als Droge definiert und damit geächtet wird.
Dieser Droge scheint der ambitionierte Yogi Gerd Scheithauer zu verfallen, der u.a. auf Grund seiner Yogapraxis über 2 Jahre im Gefängnis verbringt und schlussendlich vom Westen freigekauft wird. Dieses Beispiel verdeutlicht die Unverhältnismäßigkeit der Strafe zum Tatbestand Yogapraxis.
Die Phase der Duldung des Yoga in den 70 und 80er Jahren hängt eng mit der Person Heins Kucharski zusammen. Dem Ethnologen und Protegé des Yoga ist zu verdanken, dass Yoga in der DDR Verbreitung und Anerkennung findet. Ende der 70er Jahre gelingt es Kucharski, Yoga aus der ideologischen Tabuisierung zu lösen und ihn wissenschaftlich aufzuarbeiten. 1979 entsteht ein „Arbeitskreis für Yoga und traditionelle indische Medizin“. Diese wissenschaftliche Freiheit hat ihren Preis: Kucharski arbeitete gleichzeitig für die Staatssicherheit. Befreundete Yogaübende, Mitarbeiter sowie Familienangehörige werden jahrelang bespitzelt und denunziert. Kucharski wird so zum Symbol der Ambivalenz des Systems.
Erst mit Glasnost, Perestroika und der Solidarnosc Bewegung in Polen Mitte der 80er Jahre kommt es zu einem Bewusstseinswandel. Yoga wird in der DDR anerkannt und teilweise sogar gefördert. Das erste Buch zum Thema Yoga erscheint 1987. Die sogenannte „Yoganastik“ wird über Zeitschriften, Fernsehsendungen, Vorträge und private Sitzungen meist von systemtreuen Medizinern in die Öffentlichkeit getragen. Scheinbar bestand die Hoffnung, wie heute auch, mit Yoga das marode Gesundheitssystem zu entlasten und Yoga als „heilgymnastisches System“ zu akzeptieren, wenngleich es nicht mehr dazu kam, dass in der DDR eine Yogaschule entstand.
Abschließend wagt Tietke einen Blick zu den anderen Staaten der sozialistischen Gemeinschaft. Außer in Bulgarien, blieb Yoga überall eher eine Untergrundaktivität.
Es finden sich Belege zum positiven Umgang mit Yoga in Tschechien und Ungarn. Sogar wissenschaftliche Befunde zur positiven Wirkung des Yoga bei bestimmten Krankheiten, gar beim Einsatz in der Raumfahrt der Sowjetunion 1983 werden dokumentiert. Reguläre Kurse oder eine Ausbildung von Yogalehrern gab es aber nicht.

Vielleicht gerade weil Yoga in der DDR hauptsächlich geächtet und damit nicht den Prinzipien des Kapitalismus unterworfen war, scheint er in der DDR näher am Wesen des achtstufigen Yoga gewesen zu sein. Das zumindest resumiert Tietke, der beide Systeme erlebt (hat).
Dieses Buch analysiert differenziert die widersprüchlichen Rezeptionen des Yoga in der DDR. Gleichzeitig macht es die Politisierung des Yoga sichtbar.
Hier wird ein blinder Fleck der Zeitgeschichte, DDR Geschichte, Kulturgeschichte und Yogageschichte gefüllt. 

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1 Kommentar
Darrell Baker link
10/17/2022 10:45:45 pm

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    Daria Yoga

    Politologin 
    Kundalini Yoga Lehrerin & Systemischer Coach
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Daria Czarlinska 
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zert. Systemischer & Agiler Coach

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