Nicht umsonst wurde der Film „The Beach“ auf der thailändischen Insel Koh Phi Phi gedreht. Es ist hier wunderschön, der Sand weiß, das Meer Türkis, die Fische bunt. Schöner geht nicht. Auf den ersten Blick. Auch unser Lieblingsstand auf der Insel Koh Lanta, Nui Beach, eignet sich hervorragend für Postkartenvoralgen. Wer genauer hinschaut wird jedoch eines besseren belehrt. Allein auf dem Weg von unserem 10 Minuten entfernen Resort, auf dem viele Touristen mit Mopeds entlang fahren, erblickt man alle Nase lang Abfälle. Diese Strecke erzählt viele spannende Geschichten, leider ohne Worte, sondern in Form von Abfällen der Inselgäste. Von Begegnung keine Spur. Viel düsen mit dem Moped oder Tuk Tuk über die Insel, 2-3 Tage verbringen sie hier, machen Party, hinterlassen Müll und springen auf die nächste Trauminsel. Bonnett („Die seltsamsten Orte der Welt“) hat Recht, wenn er behauptet, dass der Technische Fortschritt zwangsläufig die Überwindung der Strecke gegenüber der Versenkung in den Ort privilegiert. Die Egoverlängerung heißt heute Selfiestick. Ein Gespräch ist so schwer zustande zu bringen. Der Bewegungs- und Interessenradius beschränkt sich auf die eigene Achse, das Unschöne, ganz gleich ob des der eigene Dreck ist, den man hinterlässt oder die eigene schlechte Laune, wird verdrängt, einfach nicht bildlich erfasst und damit auch nicht an die neidischen Daheimgebliebenen gesendet. Wer sich also etwas abheben möchte von der Masse, der kann den Selfie Stick durch eine Müllzange ersetzen, gerade hier ein viel adäquateres und nachhaltigeres Assessoire für Touristen. Wie dem auch sei. Am Strand angekommen, wussten wir nicht nur genau wieviel Lulu wiegt, sondern dass scheinbar jemand eine wunderschöne und sogar funktionsfähige Wirtschaftswage nicht brauchte und sie somit einfach irgendwo am Straßenrand abgestellt hatte. Da tut mein grünes Waageherz weh. Wird wohl kein Vergehen eines Touristen sein, mindert jedoch nicht unser Entsetzen und Unverständnis. Niederländer und Skandinavische Familien entfliehen gerne dem tristen Winter in der Heimat und landen vorwiegend hier, in Thailand, wo sieh hier und da ihre Kinderbücher auf der Straße verlieren. Verblichene Schilder erinnern noch an den Schock des Jahres 2004, als der Tsunami die Strände verwüstete. Sicherlich ist so einiges, was hier an den Traumstränden herumlag ins Meer gespült worden. Was nicht schmeckt, wird einfach an den Straßenrand geworfen. Was nicht in die Tonne passt, landet im Gebüsch. Plastik, viel Plastik, das einen vor der Böschung zum Strand begrüßt. Lulu fällt nur ein Buchstabe zu dem Anblick ein und der passt: „iiii!“. Die Frage: „Mama, warum machen die das?“ ist mehr als berechtigt und schwer zu beantworten. Wer sich hier spontan einen Schnorchel kauft, der schmeißt die Verpackung gerne in den Dschungel. Party, Alkohol und Sex. Das ist die Sprache der Gäste. Die Spuren sind klar, offensichtlich und materialisiert. Alles andere ist uns doch egal, wir sind doch sowieso bald wieder weg. Die wundervollen SonnenschutzZelte, komplett aus vertrockneten Palmenblättern und Bambusstäben gebaut, erfreuen das Auge. Nachhaltiges recycling geht doch! Der Fernseher so wie der Sitz nebenan lassen einen schmunzeln. Auf den ersten Blick. Auf den zweiten fragt man sich ernsthaft: Wie kommt das Zeug hierher? Wie kommt das hier wieder weg. Zum Strand geht es steil Berg auf durch den Wald. Keine 10 Minuten und wir haben dem idyllischen Strand als Müllhalde enttarnt. Deutsche Touristen hinterlassen gerne ihre Spuren in Form von Kondom- und Tablettenverpackungen. Bierflaschen, Plastikverpackungen aller Art finden wir zu Hauf. Selbst Buddelsachen muss ich Lulu nicht kaufen. An jedem Strand finden wir eine Form. Eigentlich wollten wir schöne Muscheln sammeln. Diese gehen in unserem Sammelmosaik völlig unter (siehe links oben auf der Tüte). Am traurigsten und ohnmächtig macht mich das, was man wirklich kaum noch sieht. Das bereits fein zerfallene Plastik, das man nur sieht, wenn man wirklich genau hinschaut. Blaue Plastikfäden (Ikeatüten?) färben den Strand leicht blau. Nach der Ebbe wird das feine Material ins Meer gespült. Nicht wenige Fische sind an diversen Plastiktüten und Stücken erstickt. Es werden immer mehr. Es macht mich wirklich wütend und sprachlos, wenn ich das hier alles sehe, an den schönsten Stränden der Welt! An dieser Stelle unsere Bitte. Wenn ihr hier seid, oder an einem andern wunderschönen Strand oder Ort in der Natur: Hinterlasst diesen schöner, als ihr ihn vorgefunden habt.
Tüten bekommt man bei jedem Einkauf mit. Diese nehmen wir immer zum Strand mit, füllen diese mit dem Müll, den wir finden und werfen diese in den nächsten Mülleimer oder entsorgen diese im Hotel. Es ist wirklich nicht so schwer. Lasst uns Vorbild sein. Die Einheimischen wie die Touristen schauen uns betreten beim Aufräumen zu. Das muss doch irgendwann klick machen, oder? Wenn zumindest jeder seins mitnehmen würde, wäre das Paradies wirklich paradiesisch. Wenn wir weiter so machen, dauert es nicht lange und das Paradies wandelt sich zur Hölle auf Erden. Wieviele Jahre waren es doch gleich, die es dauert, bis sich eine Plastikflache im Meer zersetzt? Waren es 240 oder 450 Jahre? Antwort B ist richtig! Eine Glasflache braucht sage und schreibe1 Mio. Jahre! Und selbst wenn, ich möchte keine Fisch essen, der Plastik und Glaspartikel gegessen hat. Wer mehr erfahren oder sogar etwas tun möchte, der möge sich bitte hier melden: http://www.forum-csr.net/default.asp?News=9438 Hier auf meiner Seite findest Du unter Medien einen Film eines Freundes von mir unter dem Titel: "Der Fluch der Meere". Der Fluch ist das Plastik.
0 Kommentare
Antwort hinterlassen |
Daria YogaPolitologin Archives
November 2023
Yoga |
Daria Czarlinska
zert. Kundalini Yoga Lehrerin (Business & Female) zert. Systemischer & Agiler Coach zert. Familienstellerin zert. Thai Yoga Massage Praktikerin M.A. Politologie/ Slawistik/Psychologie Gründerin & Leiterin des Sinnergie - Institut für Coaching & Achtsamkeit Newsletter
Daria Czarlinska Deutsche Kreditbank IBAN DE75 1203 0000 1005 166812 - BIC: BYLADEM1001 Wertschätzung
|
Kontakt
|