Dein Körper als Anker Was hochsensitive Körper brauchen Unser Körper ist die Grundlage unseres Seins. Ohne ihn gäbe es uns nicht. Unser Körper erdet uns, wenn wir zu vergeistigt und unkonkret sind. In seiner Konkretheit macht er uns bewusst, wie beschränkt wird doch durch ihn sind. Er zeigt uns unsere Endlichkeit auf, lässt uns krank werden, altern und sterben, auch wenn wir was anderes wollen. Er zwingt uns genauer hinzuschauen, Entscheidungen zu treffen, in Bewegung zu kommen und loszulassen. Unser 5 Sinne sind die Schnittstelle zur Außenwelt: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen ermöglichen eine unendliche Aufnahme von Reizen. Körper und Gehirn müssen diese Flut filtern, strukturieren, mit dem bestehenden, bewerten, vernetzen und vergessen. Diese Tatsache blenden wir immer wieder aus. Warum eigentlich? Körper im Zeitalter der Urbanisierung und Digitalisierung Die Industrialisierung veränderte stark unser Verhältnis zu unserem Körper. Die Maschine machte ein Paradox auf: Sie wurde zum Segen und Fluch zugleich. Arbeiter verkauften ihre Körper (an die Produktion) und verdrängten ihn sogleich aus dem Bewusstsein. Das KörperUnbewusstsein wurde geboren. Das Tempo erhöhte sich rasant. Charlie Chaplin karikierte die Wirkung der Maschine auf uns Menschen phantastisch in dem Film „Moderne Zeiten“ von 1936. Die Verlockungen der Nahrungs- und Pharmaindustrie trug ihr übriges zur Selbstentfremdung bei. Die Lebensmittelindustrie manipuliert permanent unsere Sinne und schafft Bedürfnisse, die wir eigentlich nicht haben. Die Digitalisierung verstärkt den Entkopplungsprozess vom körperlichen Erleben und fordert uns somit zugleich auf, uns zu disziplinieren. Uns selbst zu liebe. Yogi Bhajan war sich dieser Entwicklung bewusst und erkannte die kollektive Überforderung. Dieser Stress, als die größte Herausforderung unserer Zeit, kann mit Yoga ausgeglichen werden. Yoga als eine ganzheitliche Lehre, die den Körper vielschichtig betrachtet, schult, stärkt und ausgleicht, kann ein Segen gerade für die hochsensiblen unter uns sein, wenn wir das „Prinzip des Ausgleichs“ als Grundlage nehmen. Nach diesem Prinzip entwickelte sich die Bewegung des „Embodiments“, also die Rückintegration des Körpers in die Kognition. Der hochsensible Körper Vor diesem Hintergrund, ist der hochsensible Mensch noch mehr gefordert. Er hat ein viel durchlässigeres Nervensystem als die meisten Menschen. Hochsensitive Menschen (englisch: High Sensitive Persons = HSP) haben eine intensivere Wahrnehmung, die der von Tieren gleichen kann. Ich selbst höre zum Teil wie eine Katze. Neulich lief ich durch eine Garage, in der ein Katzenschreck stand, der via Ultraschall die Katzen mit einem unangenehmen Geräusch verschreckt. Für Menschen ist das Geräusch nicht hörbar, so der Produkthersteller. Für mich schon. Wer als Frau schwanger war und gestillt hat, kann sich vielleicht an die erhöhte Sensitivität erinnern? Sie macht biologisch Sinn, um dem Neugeborenen Schutz zu geben. Ich selbst habe während meiner Schwangerschaften keinen Silberlöffel in den Mund nehmen können. Ballungsorte, an denen sich viele Menschen und Gerüche tummelten, waren fast unerträglich. Diese Sensibilität schwindet meist mit der Zeit. HSP bewegen sich teilweise immer so durchs Leben. Manche sind sich dessen nicht bewusst und leiden an permanenter Überforderung. HSP nehmen Details wahr, die sonst keiner sieht. Makel, Asymmetrien, Farbliche Dissonanzen und spiegelverkehrte Bilder sind unerträglich. Teilweise empfinden sie bei einer erhöhten Empathie und einer ausgeprägten kollektiven Wahrnehmung körperlichen Schmerz. Der Körper muss alle Reize verarbeiten: Bilder, Gerüche, Geräusche, Gefühle, Stimmungen. Man fühlt sich im permanenten Verarbeitungsmodus. Vor allem im urbanen Raum ist man oft wie benebelt und kann kaum noch das Eigene wahrnehmen. Yoga für Hochsensible Menschen Hochsensible Menschen sind von Wesen her sehr feinstofflich. Dementsprechend ist nach dem Ausgleichsprinzip (Inyologie, Chakra Lehre) die Stärkung des Grobstofflichen, also des Körpers, sinnvoll. Yoga stärkt unseren Körper und gleicht ihn aus. Kundalini Yoga Kriyas für ein starkes Nervensystem und die Wirbelsäule, helfen sensiblen Menschen wieder sich selbst zu spüren, aber auch gut abzugrenzen und die Nerven zu stärken. Bewusst im Körper sein, mit statischen YIN Elementen, gleicht aus, wenn zu viel Bewegung im Körper ist. Sanften Yogaübungen am Morgen, richten auf das Wesentliche am kommenden Tag aus. Abends macht es Sinn, sich Zeit für sich zum Nachklingen einzuplanen. Yoga, Meditation oder ein erdender Spaziergang beruhigen und geben Raum, um das erlebte zu integrieren. Wer viel Yoga praktiziert, weiß, dass es die Wahrnehmung erhöhen kann. Ein HSP braucht das aber meist nicht. Ein sensibler Yogi sollte darauf achten, seinen Geist nicht darauf ausrichtet noch mehr wahrnehmen zu wollen, sondern sich auf den Ausgleich und das Wesentliche zu fokussieren. Asanas und Kriyas sind Anker für Deinen Körper. Dein Körper ist der Anker für Deinen Geist. „Grenzen spüren und halten“ Tagesworkshop 9.9.2023 im Sinnergie Über Austausch zum Thema „Körperliche Wahrnehmung“ mit hochsensiblen Menschen freue ich mich. Daria Czarlinska Gründerin und Leiterin des Sinnergie – Institut für Coaching und Achtsamkeit [email protected] www.sinnergie-berlin.de
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Daria YogaPolitologin Archives
November 2023
Yoga |
Daria Czarlinska
zert. Kundalini Yoga Lehrerin (Business & Female) zert. Systemischer & Agiler Coach zert. Familienstellerin zert. Thai Yoga Massage Praktikerin M.A. Politologie/ Slawistik/Psychologie Gründerin & Leiterin des Sinnergie - Institut für Coaching & Achtsamkeit Newsletter
Daria Czarlinska Deutsche Kreditbank IBAN DE75 1203 0000 1005 166812 - BIC: BYLADEM1001 Wertschätzung
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