Berlin – die Stadt der Liebe oder der Angst? Was treibt Dich an? Ich bin wieder da! Zurück aus einem dreiwöchigen Urlaub, in der Natur. Zurück aus meiner Elternzeit. Nach 13 Monaten geht es wieder zurück an die Arbeit, die schon viel zu lange liegen geblieben ist: Ich bin so unglaublich gerne kreativ und aktiv. Seit 24 Jahren verreise ich jeden Sommer an den gleichen Ort in meiner Heimat: Miedzyzdroje (deutsch: Misdroj), nur 2 Autostunden von Berlin entfernt. Kaum bin ich dort angekommen, fällt alles von mir ab. Den Alltag, die Großstadtspannung abfallen lassen geht an diesem Ort schneller als an jedem anderen Ort auf dieser Welt. So gerne ich Reise und die Welt entdecke. Hierher schleppe ich keine dicke Kerosin Schleppe hinter mir her. So wirklich runter kommen, bei mir ankommen, funktioniert für mich als Hochsensible nicht an einem neuen Ort. Ein neues exotisches Land ist ein Orkan an neuen Sinneseindrücken und Inspirationen. Inspirationen sind en vouge, ich weiss. Inspirationen können aber auch anstrengend sein. Miedzyzdroje kenne ich wie meine Westentasche. Hier bin ich schon als 16-jährige mit meinen Eltern und Brüderchen in den Urlaub gefahren. Damals habe ich mich hier von meiner Pubertät erholt, fürs Abi aufgetankt und stand mit meiner ersten großen Liebe auf dem Swinemünder Leuchtturm. Kein Strand der Welt gefällt mir so gut wie dieser. Sauber, tief, lang, breit, hell, wild und leise, kinderfreundlich und bunt. Ich kenne hier jede Ecke. Weiß, wo es die besten eingelegten Gurken gibt. Die Wisente, die den Nationalpark zur Familienattraktion machen, sind immer da. Die muss ich nicht schnell besuchen. Mir reicht es zu wissen, dass sie da sind. So reduziert sich der Urlaub darauf, wirklich bei mir anzukommen. Unsere Familienzelte am äußersten Ende des Ortes, zwischen Walt und Düne aufzuschlagen und einfach nur den Klängen der Natur zu lauschen. Ich rieche die Meeresluft, spüre das Moos unter meinen Füßen und damit auch meinen Körper mehr denn je. Ich bin angekommen. Spüre mich, spüre die Müdigkeit der Stadt, spüre das vergangene schlaflose sehr intensive Jahr:
Die Frage, was ist wirklich wichtig, ist aktueller denn je. Um so mehr tut die Natur gut. Unendliches Rauschen des Meeres. Kontinuität der Gezeiten, des Ortes. Das Handy ist aus, die Sonne den ganzen Tag an. Schnell ist das Vitamin D3 Depot gefüllt. Salz auf unserer Haut heilt alle kleinen und großen Wunden, innen wie außen. Das Stand up Paddle lehrt mich: Konzentriere Dich auf Deine Wurzeln, nicht auf die Wellen, die kommen. Fokussiert stehe ich auf dem Meer und fühle mich ein wenig wie Jesus, aber wirklich nur ein wenig. Die Natur nährt mich, nährt uns alle, visuell, auditiv, gustatorisch, über alle sinnlichen Kanäle, die wir zu öffnen wagen. Mein 30-minütiges Gespräch mit meinem Coach ist von hier aus gefühlt so effizient wie 30 Stunden in der Stadt. Ich bin klarer denn je. Der Besuch bei Onkel und Tante schafft immer wieder Raum für Geschichten aus dem Alltag in Miedzyzdroje, den wir nicht kennen. Es gibt immer wieder neue Anekdoten und Weisheiten zu hören aus der Zeit bevor es den Kapitalismus gab, bevor die Touris auftauchten. Hier weiss ich, kann der Blick nicht oberflächlich werden. Die Geschichtlichkeit geht in die Tiefe, ich kann mir hier nicht viel vormachen. Jedes Jahr kommen mehr Details hinzu, die ich sehe. Nicht alle sind schön. Muss auch nicht sein. Mut zur Hässlichkeit ist mein Kredo der Stunde. Dass ich diesen Ort hier fest in mein Leben verankert habe, er mir und mittlerweile meiner kleinen Familie Struktur und Orientierung gibt, wie ein Leuchtturm, wird mir jetzt erst so wirklich bewusst. Meine Tochter zieht nun hier alleine los, legt sich an den Strand, der sich wie der ihre anfühlt. Meine Muttersprache saugen meine Kinder hier auf wie eisgekühlte Apfelschorle bei 36 Grad. Es ist Frieden in mir, um mich, um uns herum. Es fehlt an nichts. Ich fühle mich vollständig, klar. Meine Seele atmet, hat Raum sich auszudehnen. Einfach nur zu sein. Zeitsprung:
Zurück in Berlin. Das Smartphone geht wieder an. Kurzer check, was so los ist, auf Facebook, in den Mails. Schnell zieht sich mein Bauch wieder zusammen. Es strömen so viele Informationen auf mich ein, dass sich meine Stirn sofort wieder in Falten legt. Berlin scheint nur so überzuquillen vor lauter Großveranstaltungen, die Glück und Liebe und Erfüllung verheißen! Verstehe nix mehr. Ich bin doch voller Liebe, jetzt nach dem Urlaub erst recht. Bin vollständig entgiftet vom Elektro- Lärm- und Menschensmog. Ich brauch doch nicht mit unzähligen fremden Menschen zusammen zu kommen, um mich nicht allein zu fühlen, geliebt zu werden oder gar zu lieben. I know, we are one. Es ist doch so einfach einen Tag seine Schöne Seite zu zeigen und die positive Seite der anderen zu bewundern. Das können wir doch alle. Die wirkliche Kunst der Liebe liegt doch im täglichen Detail im Miteinander, wenn die Fassade nicht mehr hält. Der große Test der Liebesfähigkeit ist doch die konkrete Beziehung: Schaffe ich den anderen so zu lieben wie er ist? Ohne Erwartungen? Ohne Forderungen und Projektionen? Was ist los mit Dir,Berlin? Hast Du ADHS? Wieso gibst Du mir immer wieder das Gefühl im Mangel zu sein? Nie genug zu sein? „Wenn Du nicht auf mindestens 3 Events diese Woche gehst, dann gehörst Du nicht dazu, dann fehlt Dir was, dann bist Du einsam.“ Irgendwie wabert dieser Satz immer wieder über dieser Stadt, über meinem Kopf! Ich erinnere mich an die Jahre in denen ich das Yogafestival nicht verpassen durfte. Ich war ständig in der Angst. Angst etwas zu verpassen, Angst, dass ich nicht genug kann und weiss und nicht genug Leute kenne. Immer wieder gab es einen Grund, warum ich jetzt wieder irgendwo hin musste, damit ich mich vollständiger anfühlte. Ich war wie getrieben von der Angst. Das trügerische war nur, dass es sich gar nicht so angefühlt hatte. Um meine persönliche Angst nicht spüren, mich ihr nicht stellen zu müssen, bin ich vor ihr weggelaufen. Hätte ich mich ihr mutig gestellt und sie in Liebe transformiert, ich hätte so viel Zeit gespart. Ich war im Rausch, im Rausch der Inspiration, der Neuentdeckungen, wenig verwurzelt mit einer eigenen Ausrichtung. Neuentdeckungen sind toll, aber in unserer Gesellschaft sind wir so auf Neu geeicht, dass wir gar nicht merken, dass wir ständig das gleiche kauften, kaufen, kaufen, nur in einer neuen Packung, im neuen Design. Design ist so schön! Das Auge isst mit. Berlin ist ein Schlaraffenland! Du kannst hier 24 Stunden am Tag feiern, als Selbstzweck, ohne Sinn, nicht als Höhepunkt, nicht als HOCHzeit nach einer intensiven Phase, in der Du etwas geleistet hast, sondern nur so, weil es Spaß macht. Super. Dich besinnungslos feiern, bis Du irgendwann merkst, dass Du nichts anderes hinterlässt als....ja, was eigentlich? Ich brauchte lange, bis ich begriff, dass Großveranstaltungen nicht so wirklich mein Ding sind. Nun weiss ich es: Es sind definitiv zu viele Reize, die auf mich Hochsensiblen Menschen einströmen, die ich gar nicht zu verarbeiten vermag. Heute schaue ich ganz gezielt darauf, was mir wirklich, wirklich gut tut. Was will ich dort wirklich? Was brauche ich wirklich? Lenke ich mich ab? Oder versuche ich einen Glaubenssatz aufrecht zu halten, um mich nicht bewegen zu müssen? Weiche ich wichtigen Konflikten aus? Konflikte sind Triebwerke für Entwicklung! Vergesse ich auch mal gerne. Die brutalen Fragen sind die, die uns weiter bringen. Die Entscheidungen, die aus tiefer, verwurzelter Liebe erwachsen, sind befriedigend. Mein stärkster und bester Coach ist der Tod. Als ich neulich erfuhr, dass meine langjährige und sehr erfolgreiche Coachin ganz plötzlich im alter von 39 Jahren an Krebs starb, war ich fassungslos. Ich bin es immer noch. Und immer wieder bewirkt der Tod in mir, dass ich die Liebe zum Leben entdecke und mich frage: Was willst DU auf dieser Welt hinterlassen? Das muss jeder für sich selbst definieren. Die Antwort auf diese Frage kann man nur sich selbst beantworten. Die richtige Antwort zu finden, kann ein langer Prozess sein. Der Gong und das Erleben des White Light kann sich auch wie ein kleiner Tod anfühlen. Es ist jedes Mal für mich die Gelegenheit etwas altes abzustreifen und mich frei zu machen für die Liebe! Bist Du bereit für die wahre Liebe in Dir? Zu Dir? Liebe statt Angst – Intensiver Yoga & Gong Workshop Freitag, 16.8.2019 18:00 – 20:30 Uhr Sinnergie e.V. – Schulzestraße 1, 13187 Berlin 30,- Euro /Paare 50,- Euro/ https://www.eventbrite.com/e/from-fear-to-love-tickets-65828570025
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Daria YogaPolitologin Archives
November 2023
Yoga |
Daria Czarlinska
zert. Kundalini Yoga Lehrerin (Business & Female) zert. Systemischer & Agiler Coach zert. Familienstellerin zert. Thai Yoga Massage Praktikerin M.A. Politologie/ Slawistik/Psychologie Gründerin & Leiterin des Sinnergie - Institut für Coaching & Achtsamkeit Newsletter
Daria Czarlinska Deutsche Kreditbank IBAN DE75 1203 0000 1005 166812 - BIC: BYLADEM1001 Wertschätzung
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